Exzellenzcluster Topoi im Westflügel des ehem. Instituts für Gerichtsmedizin, Berlin-Mitte, Umbau 2014

  • Bauherr
    Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Abteilung
    Realisierung
    2012-2014
    Leistung
    alle Leistungen gem. HOAI §34
    BGF
    1.450 m²
    Baukosten
    3,4 Mio. €
  • In der Hannoverschen Straße im Berliner Stadtteil Mitte, angrenzend an den Campus Nord der Humboldt-Universität (HU), wurde der Westflügel des ehemaligen Instituts für Gerichtsmedizin im Auftrag der HU nach aktuellem energetischen Standard denkmalgerecht saniert.
    Die neu gestalteten Büroräume wurden von dem Forschungsverband „Exzellenzcluster Topoi“ bezogen.

    Die Baumaßnahmen an dem rot-gelb geziegelten Westflügel umfassten die Sanierung der Außenhülle und den Umbau und die Neustrukturierung der vorhandenen Innenräume für die Büronutzung.
    Die Klinkerfassade erhielt durch die Beseitigung von Schäden und nicht originaler Anbauten und Installationen ihren ursprünglichen Zustand zurück. Dach- und Fassadenverblechungen wurden erneuert. Bauzeitliche Eingangstüren sowie intakte Kastendoppelfenster konnten durch restauratorische und energetische Überarbeitung erhalten werden.
    Im Innern wurde durch den Einbau eines behindertengerechten Aufzugs für eine barrierefreie Erschließung gesorgt. Neben Büroräumen sind in dem dreistöckigen Haus auch Beratungs- und Besprechungszimmer entstanden.

    Der hufeisenförmige Ziegelbau wurde 1886 im Auftrag des Königlichen Polizeipräsidiums als „Polizeiliches Leichenschauhaus“ erbaut. Namenlose Opfer von Unfällen oder Gewalttaten wurden im Mitteltrakt des Hauses zum Zweck der Identifizierung öffentlich ausgestellt. Zu seiner Zeit als moderner Bau mit Vorbildfunktion geltend, waren Labore und Räume für Untersuchung und Aufbewahrung mit einer neuartigen Kühlanlage ausgestattet.
    Im östlichen Gebäudeteil wurden Unterrichts- und Verwaltungsräume eingerichtet. Der Westflügel war Arbeits- und Wohnzwecken vorbehalten.
    1930 wurde das Haus für die rechtsmedizinische Forschung von der Berliner Universität übernommen und fortan als „Institut für gerichtliche Medizin“ genutzt. Im Jahr 2004 fand hier die letzte Obduktion statt. Seither ließ die HU das Gebäude nach und nach zu einem geisteswissenschaftlichen Zentrum für das Exzellenzcluster Topoi umbauen.

     

  • Willi Flegel
    Frank Anacker
    Peter Bruns

    Fotograf: Tomek Kwiatoz, Berlin

HUMBOLDT-UNIVERSITÄT EXZELLENZCLUSTER TOPOI
Standort
Hannoversche Straße 6, 10117 Berlin