Bürohochhaus der 1960er Jahre, Berlin-Wedding, Umbau und energetische Ertüchtigung
Die Rathauserweiterung in der Müllerstraße, schräg gegenüber dem Leopoldplatz, entstand zwischen 1964 und 1966 nach den Plänen des Berliner Architekten Fritz Bornemann. Ein zwölfgeschossiges Hochhaus sowie ein vorgelagerter eingeschossiger Anbau, der ursprünglich als Bezirksverordnetensaal (BVV-Saal) diente, bilden ein Ensemble, welches heute als typischer Repräsentant seiner Zeit zu einem bezeichnenden Beispiel der modernen Nachkriegsarchitektur zählt.
Der Bornemann-Bau sticht heraus und besitzt durch seine freistehende Position trotz einem Verbindungsgang zum alten Rathausgebäude aus den 1920ern Solitärcharakter. Beide Bestandsbauten stehen heute als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.
Zwischen 2013 und 2018 wurde die Bornemannsche Rathauserweiterung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der Anforderungen des neuen Nutzers hergerichtet. Neben der energetischen Ertüchtigung der Fassaden, der Modernisierung der Haustechnik und des Brandschutzes, wurde die Grundrissstruktur nach dem Raumbedarf der neuen Nutzer angepasst. Den größten Einfluss auf die Planungen zur Umgestaltung des Ensembles nahm allerdings die Wahrung des Entwurfscharakters von Fritz Bornemann ein.
Mit der energetischen Aufrüstung des Gebäudekomplexes konnten die Anforderungen an die EnEV 2014 erfüllt werden.
Der ehemalige BVV-Saal dient nach der fertiggestellten Sanierung als Berufsinformationszentrum.
Frank Anacker
Sabine Hadrossek
Britta Hohmann
Peter Kirstan
Sylvia Wallau
Fotograf: Andreas Meichsner, Berlin / Kevin Fuchs, Berlin