In diesem Jahr erhielt SSP den Zuschlag für den umfangreichen Umbau des Konzerthauses als Interimsstätte Badisches Staatstheater in Karlsruhe.

Das Konzerthaus aus dem Jahr 1915 befindet sich auf dem Areal des Festplatzes in innerstädtischer Lage. Der zweigeschossige, längliche Bau mit Säulenvorhalle im Norden und einem viergeschossigen Bühnenbau im Süden beinhaltet einen großen und einen kleinen Saal, Seminar- und Verwaltungsräume, Künstlergarderoben und Nebenräume. Der große Saal bietet für ca. 1.100 Zuschauer:innen im Parkett und auf den Rängen Platz. Die Bühne des „Großen Saals“ gilt mit ca. 326 m² Fläche als Großbühne. Der kleine Saal im zweiten Obergeschoss hat eine Größe von ca. 176 m². Die Fassade und Teile der Lüftungsanlage (Lüftungsschnecke) stehen unter Denkmalschutz.

Das badische Staatstheater möchte das Konzerthaus während der Sanierung des Theaters als Interimsspielstätte für ca. sieben bis acht Jahre nutzen. Die Aufgabe beinhaltet sowohl die Umnutzung des Konzerthauses als Interimsspielstätte, die Erneuerung und Anpassung der bestehenden sicherheitstechnischen Anlagen, als auch Auflagen aus dem Brandschutz. Zur Umsetzung des Raumprogramms für die Interimsnutzung sind Umbaumaßnahmen für die neuen Raumzuordnungen sowie Eingriffe in die Baukonstruktion und in die technischen Anlagen erforderlich. Die komplett zu erneuernde Bühnentechnik mit Beleuchtung, Audio-, Video- und Medientechnik, ist räumlich und technisch in den baulichen Bestand zu integrieren.

Nach Sichtung der Grundlagen und der Bestandspläne wurde die Machbarkeitsstudie (Vorgabe für die Planung) intensiv überprüft. Hierbei stellte sich heraus, dass nicht alle Vorgaben der Machbarkeitsstudie umgesetzt werden können, da die baulichen Einschränkungen des Bestandsgebäudes die Nutzungen beschränken. Die Planung eines notwendigen Aufzugs im Gebäude konnte z.B. aufgrund von Bestandsleitungen nicht umgesetzt werden. In Gesprächen mit dem Denkmalamt stimmte das Planungsteam also eine Aufstellung im Außenbereich ab. Derzeit laufen Untersuchungen der Nutzungen in den Nebengebäuden, wie z.B. Einsing-/ Eintanzraum. Hierbei werden neben der Tragfähigkeit von Geschossdecken, auch die Belange der Akustik und technischen Anlagen begutachtet.

Gemeinsam mit unserem Auftraggeber haben wir uns sehr früh für ein digitales 3D-Gebäudemodell entschieden. Nachdem durch ein Vermessungsbüro das Aufmaß erfolgte, erstellte SSP das Modell des Konzerthauses. Es ist somit möglich, die räumlichen Abhängigkeiten besser zu verstehen sowie Abläufe für die Theaternutzung optimal umzusetzen. Das Modell zeigt durch die Verknüpfung mit einer Punktwolke die reellen räumlichen Gegebenheiten.

Wir freuen uns auf den weiteren Projektverlauf!