Die durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW ausgeschriebene Sanierung der Gebäudehülle des Finanzamtes Bielefeld ist vollendet. Neben dem gestalterisch und technisch ambitionierten Fassadenentwurf überzeugte das von SSP entwickelte Sanierungskonzept im Wettbewerbsverfahren durch die Ermöglichung der optimierten Sanierung im laufenden Betrieb. Die neue Fassadensanierung in der Bielefelder Innenstadt bildet einen festen Bestandteil der Stadtsilhouette und respektiert zugleich die bestehenden Wahrzeichen der Stadt. Bestandsgebäude werden nicht überformt, sondern gestalterisch mit der neuen Fassade verfeinert. Das neue Fassadenkleid verstärkt so die optische Identität des Bestandsbaus, ehemals eine weiße Fliesenfassade, von 1965.

Durch die formale Reduktion und Konzentration auf die exakte Ausformulierung der wenigen Fassadenbestandteile, Fensterband und Lochfenster, entsteht ein Bild von Eleganz und Feinheit, das, unterstützt durch die Materialwahl einer weißen leichten Aliminiumhaut, Präzision und Reinheit darstellt. Die helle Farbgebung der Fassade bringt einen positiven Albedo-Effekt für das Gebäude mit sich.

Aufgrund der gleichen Proportion von Fenster zu Brüstung bei den Ost-West-Fassaden ist auch der Fensterflächenanteil nahezu gleich. Dieser liegt nach der Fassadensanierung unter 40 %, für die Verhinderung von zu hohen Wärmelasten ein optimaler Wert. Der reine Glasflächenanteil liegt bei ca. 30 %, wodurch der übliche Fensterflächenanteil deutlich unterschritten und der solare Energieeintrag im Sommer deutlich begrenzt wird. Die Wärmedämmung ist aus Steinwolle als rein mineralisches Produkt erstellt und wieder recyclebar.

Der vor der inneren, zu öffnenden Fensterschale liegende Sonnenschutz wird in Schienen geführt und im oberen Drittel als Lichtlenkung und im unteren Sichtbereich gelocht ausgeführt, damit der visuelle Außenraumkontakt erhalten bleibt.

Seit 2021 sind SSP Rüthnick Architekten im SSP-Verbund. Wir freuen uns über die Fertigstellung des Gebäudes für vier Finanzverwaltungen der Stadt Bielefeld!

Foto: Detlef Podehl